Altes Land / Nord-Ostsee-Kanal 2016
Das Alte Land – vor den Toren Hamburgs
Übernachtung in Helmstedt
Bevor wir voll
durchstarten können, holen wir im heimischen Baumarkt
noch eine neue Gasflasche, danach geht es über die A14
Richtung Magdeburg. Unsere ursprüngliche Überlegung, in
Magdeburg auf dem Wohnmobilstellplatz an der
Anlegestelle zu nächtigen, verwerfen wir schnell, denn
wir wollen noch ein paar Kilometer weiterfahren. Unsere
promobil-App zeigt uns einen gebührenfreien Stellplatz
in Helmstedt an. Den nehmen wir. Er befindet sich nicht
weit von der Autobahn und ist somit ideal zur
Zwischenübernachtung. Der Stellplatz
am Schützenplatz liegt am Marschweg auf einem
großen Parkplatz neben einem Teich. Er bietet Strom und
Ver- und Entsorgung.
Bei der Anfahrt Richtung Schützenplatz entdecken wir an
einer Straßenecke einen Italiener. Wir beschließen, diesen
nach dem Einparken sogleich einen Besuch abzustatten. Nur
leider ist in der Gaststube kein Platz mehr frei. Wir laufen
weiter Richtung Zentrum, dort finden wir einen weiteren und
größeren Italiener. Nach dem Abendmahl bummeln wir noch
durch die Altstadt mit den vielen kleinen
Fachwerkhäusern.
Hafenrundfahrt in Hamburg
Gegen 9 Uhr starten wir Richtung Hamburg. Zur Mittagszeit
erreichen wir den bereits vorreservierten Campingplatz
Buchholz. Dieser Platz ist ein typischer
City-Campingplatz, man ist ja eigentlich nur zum Schlafen
hier. Jedoch ein idealer Ausgangspunkt, um mit Bus oder
S-Bahn in die Innenstadt zu gelangen. Natürlich sind auch
die nahe Kieler Straße und die startenden und landenden
Flugzeuge zu hören – man ist ja schließlich mitten in der
Großstadt.
Wir wollen die Startunterlagen für den morgigen Hamburger
Marathon an der Messe abholen. Die netten Betreiber
empfehlen uns, die sich vor dem Campingplatz befindliche
Bushaltestelle zu nutzen, um dann weiter mit der U-Bahn zu
fahren. Wir favorisieren jedoch den 13-minütigen-Fußweg über
die Volksgartenstraße zu S-Bahn-Stadion Stellingen. Die S21
führt uns direkt zur Innenstadt mit Zwischenstopp an der
Messe. An der Startnummernausgabe erwartet uns die typische
Verkaufsmesse eines Sportevents.
Bewaffnet mit den
Startunterlagen geht es nun zur Sightseeing-Tour. Um
meinen Mann seine Läuferfüße zu schonen, benutzen wir
hierfür (für uns ungewöhnlich) die S- bzw. U-Bahn. Von
der Alster fahren wir direkt zu den Landungsbrücken. Da
wir bereits wegen der S-Bahnfahrt ein HVV-Tagesticket
besitzen, nutzen wir dieses für eine kleine
Hafenrundfahrt mit der Fähre 62. Eigentlich bringen die
Fähren Pendler zur Arbeit, doch an den Wochenenden
gehören die Fähren den Touristen. Wir fahren vorbei an
den Schwimmdocks der Werft Blohm und Voss, dem
Fischmarkthallen und dem Blankeneser Viertel und
schließlich Finkenwerder. Zurück an den Landungsbrücken
nehmen wir die Fähre 72 und schaukeln bei doch recht
starken Wind zur Elbphilharmonie. Von dort bummeln wir
zu Fuß bis zur U-Bahn-Stadion Hafencity, wo wir
anschließend wieder zurück zum Campingplatz fahren.
Micha sein heutiger Marathonstart ist 9 Uhr. Er startet 6.30
Uhr mit der S-Bahn zum Messegelände. Ich schlafe aus und
verfolge den Marathon im Fernsehen. Gegen Mittag erreicht
mich Micha sein "Notruf", er musste den Marathon vorzeitig
(bei Kilometer 27) wegen Knieprobleme aufgeben. Nun heißt es
für mich, schnellen Schrittes hinüber zur S-Bahnstadion und
ab zur Messe. Trotz der vielen Läufer im Zielbereich finde
ich ihn recht schnell. Nach meiner geleisteten Aufbauarbeit
fahren wir mit der S-Bahn zurück zum Campingplatz.
Während Micha duscht, frage ich nach dem Übernachtungspreis
bei vorzeitiger Anreise. Das Betreiberpaar erklärt mir, wenn
wir bis 15 Uhr abreisen, wird nur der halbe Tagespreis
berechnet. Nun gut, da packen wir nach dem Duschen ein und
fahren Richtung Altes Land.
Auf dem Stellplatz am
Yachthafen in Jork finden wir hinter dem Deich noch
einen Platz. Wir zahlen am Parkautomaten für 24 Stunden 7
EUR. Der Platz verfügt über Strom und Ver- und Entsorgung.
Nach dem Kaffee im Wohnmobil versuchen wir mit dem lädierten
Knie, eine kleine Radrunde zu drehen. Michas Knie schmerzt
leicht, aber es ist auszuhalten. Wir radeln Richtung Lühe
und sammeln ein paar Geocaches ein, dabei entdecken wir ein
paar hübsche Ecke im Alten Land.
Radtour entlang der Hafenerlebnisroute
Heute ist es wolkig und windig. Im Internet haben wir die
Hafenerlebnisroute entdeckt. Die Strecke ist durch den
gesamten Hafen ausgeschildert und führt an den wichtigsten
Sehenswürdigkeiten und den besten Aussichtspunkten vorbei.
Dick eingepackt bei gerade mal 6 Grad radeln wir nach
Finkenwerder. An dem dortigen Aussichtspunkt des riesigen
Airbus-Werkes halten wir an und schauen den startenden
Airbussen zu. Entlang der viel befahrenen LKW-Strecke fahren
wir immer den Radwegzeichen folgend nach Wilhelmsburg. Hier
rasten wir bei einem tollen Aussichtspunkt mit Blick auf den
Containerhafen. Wir beschließen die Runde bis zum alten
Elbtunnel zu fahren, dort wechseln wir die Elbseite, trinken
in einem Caféhaus neben der Fischhalle einen Kaffee und
radeln weiter entlang der Elbe bis nach Teufelsbrück. Ab da
schaukeln wir mit der Fähre 64 hinüber nach Finkenwerder.
Bei doch recht kräftigem Gegenwind strampeln wir nun zurück
zum Wohnmobil. Letztendlich sind wir 68 km gefahren.
Die Fahrräder werden auf das Wohnmobil verfrachtet, wir
wollen jetzt Schiffe schauen. Dazu haben wie uns den für uns
schon bekannten Stellplatz
in Hollern-Twielenfleth ausgesucht. Für 24 Stunden
zahlen wir hier 5,00 EUR.
Radtour nach Stade und
durch das Alte Land
In der Nacht hat es kräftig gestürmt und geschauert, doch
heute Morgen scheint wieder die Sonne. Nur der Wind bläst
noch kräftig. Kurz vor dem Mittag radeln wir dem
Radwegzeichen nach Stade 6 km folgend. Wir schlendern durch
die malerische Altstadt, welche durch zahlreiche frühbarocke
Fachwerkhäuser und Backsteinbauten besticht. Man vermag es
kaum zu glauben, dass Stade einmal als Hanse- und Hafenstadt
bedeutender als Hamburg war. Nach dem Mittag radeln wir
Richtung Agathenburg, vorbei am dortigen Schloss und durch
die endlosen Apfelplantagen zurück. Die vielen prächtigen
Fassaden der Altländer Fachwerkhäuser zeigen, dass der
fruchtbare Marschboden vielen Obstbauern den Wohlstand
gebracht hat.
Weiterfahrt zum
Nord-Ostsee-Kanal
Wir haben noch nicht genug und wollen noch mehr Schiffe "zum
Anfassen" sehen und beschließen weiter zum Nord-Ostsee-Kanal
zu fahren. Bevor wir uns zur Fähre begeben, kaufen wir noch
etwas ein. In Wischhafen reihen wir uns in die lange
Schlange der Wartenden ein. Da hier insgesamt vier Fähren im
Einsatz sind, begrenzt sich unsere Wartezeit gerade mal auf
10 Minuten. Für die Überfahrt zahlen wir mit unserem über 7m
langen Wohnmobil 20 EUR.
Unser eigentlicher Plan sieht es vor, heute in Glückstadt zu
nächtigen. Der Stellplatz befindet sich mitten im
Hafengelände, auf einer Landzunge, welche in die Elbe
hineinragt. Hier stürmt der Wind so toll, man könnte meinen,
der pustet uns das Wohnmobil weg.
Hier ist es uns zu stürmig, wir entscheiden uns zur
Weiterfahrt. Vorher wollen wir uns aber noch das Städtchen
anschauen. Wir parken das Wohnmobil kostenfrei am Bahnhof,
von hier ist die Innenstadt nicht weit. Die sternförmig
angelegten Straßen führen vom Hafen und den ehemaligen
Wallanlagen zum Marktplatz, dadurch ist der noch heute
sichtbare Sechseck-Grundriss entstanden. In der Nähe des
Marktes stärken wir uns mit Fisch und laufen weiter zum
schönen Binnenhafen mit seiner prächtigen Häusezeile.
Glückstadt ist bekannt durch seinen jungen Hering – den
Matjes. Wir suchen mit Hilfe der modernen Technik einen
diesbezüglichen Werksverkauf. Hier decken wir uns mit
leckeren Glücksburger Matjes ein. Nun geht die Fahrt weiter
zum Nord-Ostsee-Kanal. Wir entscheiden uns für den Parkplatz
an der Fähre in Hochdonn. Dies ist einer kostenfreier Platz
mit direktem Blick auf die vorbeifahrenden großen und
kleinen Pötte.
Nach dem Kaffee im Wohnmobil holen wir die Räder vom
Wohnmobil und treten noch eine kleine Runde und sammeln ein
paar Caches ein.
Radtour entlang des
Nord-Ostsee-Kanals
Dank des sich hinter uns befindlichem Betriebsgeländes
werden wir etwas früher geweckt. Die Sonne strahlt. Das
perfekte Wetter für eine Radtour. Wir radeln kanalnordseitig
nach Brunsbüttel, in einer Gaststätte an der dortigen
Uferpromenade essen wir in der Sonne zu Mittag. Gestärkt
geht es weiter zu der seit 1914 bestehenden Schleusenanlage.
Nach dem Besuch der Elbmündung trinken wir in der Innenstadt
noch einen Kaffee, bevor wird die Heimfahrt wieder antreten.
Der südseitige Radweg ist momentan wegen den Bauarbeiten an
der fünften Schleusenkammer nicht möglich, erst in Burg
können wir auf die von uns noch nicht gefahren Südseite
mittels Fähre wechseln. In Hochdonn stellen wir mit
Entsetzen fest, dass ein Überwechseln auf die andere
Kanalseite zu unserem Wohnmobil wegen eines Verdi-Streiks
nicht möglich ist. Die Fähre streikt heute schlicht und
einfach. Es bleibt uns nicht anderes übrig, in der Hoffnung
weiterzufahren, dass die nächste Fährstadion vom Streik
ausgenommen ist. Gott sei Dank, sie fährt! Wir überqueren
den Kanal und fahren die 5 km bis nach Hochdonn wieder
zurück. Insgesamt haben wir nun (nicht ganz freiwillige) 65
Radelkilometer hinter uns gebracht.
Weiterfahrt nach Hitzacker
(Elbe)
Der Kanal reicht uns. Das Radfahren an diesen langen
Geraden ist für uns etwas eintönig. Wir entscheiden
uns, nun ein Stück Richtung Heimat zu fahren und landen in
Hitzacker. Damit sind wir – wie am Anfang unserer
Reise - wieder an der Elbe. Wir kommen gegen Mittag auf dem
Stellplatz in Hitzacker an. Hierbei handelt es sich
um einen großen Parkplatz am Ufer der Jeetzel mit
ausgewiesenen Wohnmobilparkplätzen. Die meisten
Wohnmobilisten scharren sich um die Plätz mit Strom. Wir
brauchen diesen nicht und können weiter abseits parken. Der
Stellplatz ist kostenlos mit Ver- und Entsorgung. Toiletten
und Duschen befinden sich etwa 50m entfernt.
Wir bummeln durch die Altstadt-Insel mit ihren Dutzenden
gepflegten Fachwerk- und Backsteinhäusern, die viel
Atmosphäre ausstrahlen. Die Häuser ziehen sich fast bis an
das Ufer der Elbe und wurden daher immer wieder von
Hochwasser bedroht. Nach einem deftigen Mittagessen in der
Altstadt kehren wir satt zum Wohnmobil zurück und leisten
uns eine kurze Ruhe in der Sonne. Im Schatten sind zwar nur
11 Grad, in der Sonne ist es jedoch ohne Jacken aushaltbar.
Eine gute Stunde Ruhe reicht uns schon wieder, nun werden
die Räder vom Wohnmobil geholt. Wir radeln linkselbisch
Richtung Norden, merken aber recht schnell, warum wir uns
auf dem Elbehöhenradweg befinden. Es geht stramm bergauf und
bergab, wir queren den Naturpark Elbufer-Drawehn bis nach
Neu-Darchau. Dort überqueren wir mit der Fähre die Elbe und
trinken in dem Café an der Fähre Kaffee und verspeisen
leckeren selbstgebackenen Kuchen. Nun müssen wir uns
beeilen, die Fähre in Hitzacker fährt nur bis 18 Uhr. Auf
dem rechtselbigen Elberadweg können wir recht schnell ein
paar Kilometer zurücklegen. Wir schauen immer mal über den
Deich und sehen das bergige Elbufer auf der anderen Seite,
welches wir erst vor ein paar Stunden durchfahren haben. Von
der Fähre in Hitzacker bietet sich uns ein imposanter Blick
auf den Hochwasserschutz der Stadt Hitzacker.
Heimfahrt
Wir haben ganz ruhig geschlafen. Nach dem Frühstück
entsorgen wir und treten sodann endgültig die Heimreise an. |
Wir hoffen, wir können hier allen
Unentschlossenen mit unserer Homepage bei Caravankauf
und -reisen eine Hilfe sein.
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