Südschweden (Sommer 2014)
Schweden – ein für uns unbekanntes Urlaubsland. Ausgestattet
mit dem blauen WoMo-Reiseführer der Fam. Schulz starten wir
in dieses riesige Land und erleben eine Natur, wie
geschaffen für einen zwangslosen Campingurlaub ....
Warnemünde - Falsterbo
- Kullen - Falkenberg
- Bua - Kungälv -
Insel Tjörn - Lidköping
- Mariestad - Götakanal
- Viken - Sundbyholm
- Stockholm - Himmerfjarden
- Trosa - Stendörren
- Helgenäs - Degerhamn
- Kårehamn - Kalmar
- Nyehusen - Ales
Stenar - Ystad - Trelleborg
Freitag
(18.07.2014)
– Fahrt nach Warnemünde
Nach Arbeit und Schule starten wir auf die Autobahn. Trotz
Ferienbeginn gelangen wir wider Erwarten staufrei nach
Warnemünde. Gegen 20 Uhr ist der Stellplatz
Mittelmole in Warnemünde sehr voll. Wir bekommen
auf dem parkplatzähnlichen Gelände nur noch einen Platz in
der hinteren Reihe.
Da in Warnemünde zu jeder Tageszeit immer was los ist, gehen
wir sogleich unsere knurrenden Bäuche in die 5 Gehminuten
entfernten Innenstadt füllen. Am Alten Strom holen wir uns
von einem Fischkutter leckeren Fisch und als Nachspeise ein
Eis vom Italiener. Jetzt kann der Urlaub beginnen ...
Samstag (19.07.2014) –
Warnemünde
Trotz der hässlichen Lage am Eingang des Parkplatzes haben
wir super geschlafen. Es naht aber Besserung, zuerst wieder
in der 2. Reihe ein Platz frei, während des Frühstücks sogar
in der 1. Reihe. Wir packen ganz schnell den Frühstückstisch
samt Zubehör zusammen und parken um. Am frühen Morgen hat
die AIDAmare neben dem Wohnmobilstellplatz angelegt und nun
läuft noch die Costa Fortuna ein. Natürlich zieht es uns nun
nach dem Frühstück zuerst zu den Kreuzfahrtschiffen und im
Anschluss zum Karls Zwiebelschuppen.
Es
ist
warm und die Sonne scheint, wir wollen nun nur noch an den
Strand. Bewaffnet mit Badesachen und den Rädern fahren wir
außerhalb von Warnemünde zu einem ruhigen Strandbereich
zum Faulenzen am Strand. Abends können wir vom Wohnmobil
aus die Ausfahrt der Kreuzfahrtschiffe und der Fähren
beobachten.
Sonntag (20.07.2014) – Fährüberfahrt nach Schweden
Heute Morgen geht es schon 5.45 Uhr los, wir fahren durch
den Warnowtunnel hinüber zum Fährhafen, checken ein und
reihen uns anschließend in die lange Reihe der wartenden
Wohnmobile ein. Auf Deck 3 dürfen wir unser Wohnmobil
parken, mit Sack und Pack verlassen wir das Parkdeck und
beobachten die Fährausfahrt aus der Warnow hinaus zur
Ostsee. Bis 9.00 Uhr essen wir uns am Frühstücksbuffet
satt. Der zunehmende Wellengang treibt uns auf das
Außendeck, da ich hier die leichte Schaukelei besser
vertrage. Zum Glück treffen wir nach 6 Stunden Fahrt
pünktlich in Trelleborg ein.
Wir fahren in westliche Richtung auf
die Halbinsel Falsterbo. In Skanör ist der dortige
Wohnmobilstellplatz belegt, auch diverse Strandparkplätze
sind wegen dem schönen Wetter nicht frei. In Falsterbo
finden wir auf dem Parkplatz
des dortigen Golfplatzes (GPS 55°23'3.2"N
12°49'20.1"E) reichlich
Platz.
Natürlich zieht es uns zuerst an den Strand. Zu Fuß ist
dieser in 5 Minuten erreichbar. Wir verbringen den
restlichen Tag mit Baden und Strandwandern bis zum
Leuchtturm Falsterbo.
Montag
(21.07.2014) – Fahrt nach Malmö
Bei sonnigen 27 Grad ver- und entsorgen wir am
Wohnmobilstellplatz Skanör. In den dortigen Fischladen
kaufen wir unseren ersten schwedischen Lachs. Nun fahren wir
weiter nach Malmö. In der Ferne sehen wir schon den im Jahr
2000 eröffneten Brückenbau, die Öresundbrücke. In dessen
Nähe fahren wir den Stellplatz
am
Hafen in Limhamn an. Beim Hafenmeister zahlen wir
200 SEK und erhalten für die Sanitäranlage eine Chipkarte.
Mit den Fahrrädern fahren wir entlang des ausgeschilderten
Radweges 7 km bis in die Innenstadt nach Malmö. Zu Fuß
erkunden wir die Stadt. Der Bummel durch die Altstadt lässt
architektonische Gemeinsamkeiten mit Norddeutschland
erkennen, denn in den gemütlichen Gassen finden sich viele
Backsteinbauten. Von dem Slott Malmöhus sind wir etwas
enttäuscht. Es handelt sich hierbei um eine Festungsanlage
am Rande der Altstadt. Mit dem Rädern fahren in das neu
entstandene Stadtteil am Hafen. Der dortige geschraubte
Wohnturm "Turning Torso" ist gemeinsam mit der Öresundbrücke
das Wahrzeichen von Malmö. Er ist mit seinen fast 200 m der
höchste Wolkenkratzer in Skandinavien.
Es wird immer wärmer, wir fahren zurück zum Wohnmobil und
holen die Badesachen. Nun geht es zum Strand bis wir am
Abend unseren frischen Lachs auf den Grill legen.
Dienstag
(22.07.2014)
– Weiterfahrt entlang der Westküste
Der Tag verspricht wieder heiß zu werden. Wir fahren weiter
entlang der Westküste, zu der Halbinsel Kullen, welche weit
in den Öresund hinaus ragt, legen wir im beschaulichen Badeort
Mölle eine Zwischenstation ein.
Unser Weg führt uns weiter bis nach
Falkenberg. Am Ufer
des Ätran finden wir einen Parkplatz, von welchem es nur ein
paar Gehminuten bis zur historischen Altstadt sind. Hier
stehen Holz- und Fachwerkhäuser in vielen Farben an kleinen
Straßen mit Kopfsteinpflaster.
In Bua finden wir einen schönen
Sandstrand, welcher zwischen Klippen liegt. Der Badeplatz
Bua (GPS
57°14'37.1"N
12°07'14.3"E) hat einen sandigen Untergrund
zwischen niedrigen Sandröschen, er eignet sich perfekt zum
Übernachten.
Mittwoch (23.07.2014) –
Radtour entlang des Nordseeküstenradwegs
Mit einem schönen Blick auf das Wasser wachen wir auf. Bei
dem schönen Sonnenschein geht es heute auf die Räder. Wir
fahren bis Väröbacka von dort auf den Nordseeküstenradweg,
welcher sich 380 km entlang der schwedischen Küste zieht.
Wir fahren entlang der Dünen und Sandstrand, bei Ringnes 5
km entlang auf dem ehemaligen Bahndamm – so macht das
Radfahren Spaß. Am Naturum zwischen Getterön und Kärradal
legen wir einen Halt ein und erklimmen die hohen Felsen, von
dort erschließt sich uns ein grandioser Blick über die
schwedische Küste. Schließlich gelangen wir in die Badestadt
Varberg mit ihrer markanten Festung. Die Festung ist
vom Hafen nur 3 Gehminuten entfernt. Dabei passieren wir das
schöne und gut erhaltene Badehaus. Zur Festung gelangen wir
über eine Kopfsteinpflasterstraße hinauf. Vom Rand der
Festung, dem höchsten Punkt, hat man eine atemberaubende
Sicht auf die umliegenden kleinen Inseln.
Auf der Rückfahrt kämpfen wir uns durch den Gegenwind. Am
Wohnmobil angekommen, erleben wir, wie ein Wohnmobil im
lockeren Sand festsitzt. Natürlich leisten wir "erste
Hilfe“, wir schieben und kämpfen, aber es wird nicht besser
sondern es fährt sich immer tiefer fest. Danke eines netten
Schweden können wir mit dessen Passat und vereinter
Muskelkraft das gestrandete Wohnmobil wieder rausziehen.
Donnerstag
(24.07.2014)
– weiter entlang der Westküste bis zur Insel Tjörn
Aus unserem Womo-Reiseführer haben wir den Reisetipp "Klamm
Borras
Skara" (GPS
57°15'52.9"N 12°14'22.2"E) entnommen. Die Fahrt
zur 7 km entfernte Felsschlucht verläuft über einsame
Straßen. Nachdem etwas steilem Fußweg stellen wir fest, dass
sich die Mühe gelohnt hat. Die Schlucht ist an der
schmalsten Stelle nicht breiter als einen halben Meter, in
welcher ein riesiger Felsbrocken eingeklemmt ist, welchen
man nur in der Hocke durchwandern kann.
Göteborg lassen wir links liegen. Bei der Hitze haben wir
für einen Stadtbummel keine Lust. Irgendwann kommen wir
wieder in das schöne Land, da können wir dies nachholen. Wir
fahren weiter bis nach Kungälv. Die dortige Festung
Bohus thront unweit der E6 Richtung norwegische
Grenze. Wir umwandern den imposanten Hügel mit seiner einst
größten und massivsten Trutzburg Nordeuropas.
Auf dem unterhalb der Festung liegenden
Quickstopp-Platz entsorgen wir und setzen die Fahrt über die
Schrägseilbrücke "Tjörnborn" auf die Schäreninsel
Tjörn fort. Dort sind wir auf der Suche nach einer schönen
Badestelle mit gleichzeitigem Übernachtungsplatz. In
Kyrkesund in der Linneviksvägen finden wir eine schöne
Badestelle, nur leider ist hier Camping verboten. Nun gut,
dann baden wir eben hier nur und fahren abgekühlt weiter.
In Djupvik in der
Olsnäsvägen (GPS
57°59'01.7"N 11°41'12.1"E) stoßen wir auf einen
kleinen Schärenbadeplatz. Hier ist die Zufahrt zwar etwas
eng, ich werde zu Fuß losgeschickt und schaue, ob auch kein
anderes Fahrzeug uns entgegenkommt. Nach den vielen
gefahrenen Kilometern treffen wir zufällig deutsche Camper
wieder, die auch auf dem Stellplatz in Bua übernachteten.
Freitag (25.07.2014) –
Radtour über die Insel Tjörn
Es ist wieder heiß und sonnig, trotzdem erkunden wir heute
die Insel mit unseren Rädern. Wir fahren über Rönnäng zur
Insel Klädesholmen, die eigentlich aus insgesamt 3 kleinen
Insel besteht, welche alle wieder mit Brücken verbunden
sind. Klädesholmen ist ein wunderschöner kleiner Schärenort,
deren weiße Holzhäuser sich malerisch aus den Felsen empor
heben. Alles ist in und auf die Felsen gebaut. Mit seinen
engen Straßen und Gassen möchten wir uns hierher nicht mit
dem Wohnmobil verirren. Auf einem großen Badefelsen in der
Nähe des Hafens springen wir in die Fluten und sonnen uns
auf den heißen Felsen.
Wir radeln weiter zum Hafen nach Skärhamn, er ist heute
Schwedens drittgrößter Hafen der schwedischen Handelsflotte.
Nach insgesamt 48 Radkilometer und auch nicht vermutetes
Höhenprofil kehren wir zum Wohnmobil zurück. Inzwischen
stellen wir fest, dass noch weitere bekannte Wohnmobilfahrer
vom Vorplatz eingetroffen sind. Wir reisen eben alle nach
dem kleinen blauen Womo-Büchlein.
Samstag
(26.07.2014)
– Weiterfahrt zum Vänern See
Bei immer noch heißen sonnigen Temperaturen packen wir
zusammen. Wir reisen weiter zum Vänern See zur Halbinsel
Kållandsö. In dem dortigen Hafen in Hörviken finden
wir einen Parkplatz für unser Wohnmobil. Wir holen die Räder
runter und radeln zum Lackoe
Slott in Lidköping. Bei der Ausfahrt aus dem
Hafengelände sehen wir, dass wir ein wichtiges
Schildchen übersehen haben "Camping förbjuden". Wir
lassen uns die Laune nicht verderben, momentan parken wir ja
nur. Wir strampeln durch Wälder, Hügel rauf und runter bis
uns das am Ufer des Värnern liegende Schloss in seinen Bann
zieht. Durch seinen kleinen roten Türmchen und Kuppeln auf
weißes Mauerwerk hat man den Eindruck im Märchen zu sein. In
dieser einzigartigen Kulisse suchen wir uns einen Badeplatz
und kühlen uns von der Hitze ab.
Wir beenden unser Bad, da ein paar
harmlose Wölkchen aufziehen. Im Eiltempo radeln wir zurück,
packen die Räder wieder auf das Wohnmobil und suchen uns
einen Schlafplatz, wo wir erwünscht sind. Im 70 km
entfernten Mariestad finden wir diesen.
Auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz
Mariestad
am Hafen (GPS 58°42'58.0"N
13°49'14.2"E) füllen wir unsere Wasserreserven auf.
Der Stellplatz verfügt über kostenlosem Sanitär und schönen
Blick über den Hafen. Die Stellplatzgebühr in Höhe von 140
SKR müssen an einem Parkautomat entrichtet werden. Nur so
viele Münzen besitzen wird nicht, aus unerklärlichen Gründen
streiken unsere Master und Visa-Karten an diesem
Automat. Ein netter Schwede hilft uns aus der Patsche, er
zahlt mit seiner Karte und wir geben ihm das Bargeld in
schwedischen Scheinen.
Nach dem Abendessen erkunden wir die Altstadt mit ihrem Dom.
In einem Geschäft machen wir zum ersten Mal Bekanntschaft
mit den riesigen schwedischen Süßigkeitenwänden, hier kann
man sich eine eigene Mischung zusammenstellen. Mit Becher
und Schaufel bewaffnet stochern wir in die mit Marshmallow
und Gummibärchen gefüllten Fächern herum und nehmen uns ein
gefühltes Kilo mit zum Wohnmobil.
Sonntag
(27.07.2014)
– Weiterfahrt nach Töreboda und Radtour entlang des
Götakanals
Die Nacht war warm auf der asphaltierten Platte. Wie bisher
jeden Morgen strahlt die Sonne. Wir fahren weiter zum
Götakanal nach Töreboda. Auf dem dortigen Parkplatz am Hafen
bleiben wir stehen und holen die Räder vom Wohnmobil. Wir
fahren entlang des Kanals Richtung Vikensee bis Jonsboda.
Dort legen wir eine Rast ein und stellen auf der dortigen
Karte fest, dass die andere Fahrtrichtung die interessantere
ist.
Also Fahrtrichtungswechsel und wieder zurückgestrampelt
Richtung Lyrestad. Ein Muss ist natürlich noch ein Sprung
zur Abkühlung in den Göta Kanal. An der Doppelkammerschleuse
Hajstorp schauen wir fasziniert der Schleusung zu. Wir
fahren bis Lyrestad, dort werden wir von einem aufziehenden
Gewitter zum Umdrehen gezwungen. Wir strampeln zurück in
einem Affentempo, es tröpfelt aber nur leicht. Selbst die
Räder können wir noch am Wohnmobil trocken verladen.
Pünktlich zum Kaffee im Wohnmobil fängt es an zu regnen.
Wir beschließen weiter zu fahren und uns
einen ruhigen Übernachtungsplatz an einen der vielen Seen
der Umgebung zu suchen. Den finden wir am Viken
See (GPS
58°40'23.4"N 14°20'47.7"E) in der Nähe von
Björstorp. Wir parken direkt am See, was liegt da näher, als
gleich die Angeln rauszuholen.
Am Abend fängt mein Mann an zu schwächeln, er bekommt
Gliederschmerzen und zu guter Letzt kommt auch noch Fieber
und Schüttelfrost hinzu.
Montag
(28.07.2014)
– Weiterfahrt zu den Mälaren
Die Nacht haben wir (oder besser gesagt mein Mann) Dank
immer mitreisender Medikamente ruhig verbracht, die
Temperatur ist wieder normal. Draußen ist es recht trüb. Wir
sind das überhaupt nicht mehr gewohnt, aber der Himmel zieht
langsam auf. Unsere Reise geht weiter bis zu den Mälaren in
Sundbyholm wollen wir eigentlich an einer Badestelle
übernachten, doch leider ist hier wieder Camping verboten.
Da mein Mann schon wieder anfängt zu fiebern, fahren wir den
nächstbesten Campingplatz an.
Auf dem Campingplatz
Sundbyholm buche ich gleich eine Übernachtung für 2
Nächte. Dieser Platz liegt am Ufer des Mälarensees und in
der Nähe des Schlosses Sunbyholm. Für 2 Nächte incl. Strom
zahlen wir 400 SKR.
Während mein Mann sich widerstandslos in den Liegestuhl
legt, gehen wir beide baden. Anschließend schlendern
wir noch durch die nähere Umgebung, an den Sporthafen und in
die Parkanlage des Schlosses.
Dienstag (29.07.2014) –
Ausruhen am Mälarensee
Die Sonne strahlt wieder vom blauen Himmel. Wir müssen
unsere Vorräte etwas auffüllen, das Wohnmobil steht uns
diesmal hier nicht zur Verfügung. Demzufolge strampeln mein
Sohn und ich zum nächsten Supermarkt, welcher sich im 8 km
entfernten Eskilstuna befindet. Bepackt u.a. mit einer
frischen Ingwerwurzel, welche ich meinen Patienten gleich
als Tee zubereiten werde, kehren wir zurück. Nun wollen wir
nur noch an den Strand.
Am Nachmittag fühlt sich mein Mann wieder besser, so dass er
die nähere Umgebung samt Hafen anschauen kann.
Mittwoch
(30.07.2014)
– Sightseeing-Tour durch Stockholm
Mein Mann ist der Meinung, dass es nun mit der Auskurierei
reicht, er fühlt sich stark genug für eine Besichtigungstour
durch Stockholm. Wir fahren auf der E20 hinüber bis mitten
in Stockholm. Unser Navi leidet uns durch die schönsten
Ecken Stockholms, u.a. fahren wir entlang des Königspalastes
bis zur Halbinsel
Djurgarden. Am Technikmuseum (GPS
59°20'00.0"N 18°06'47.2"E) finden wir jede Menge
Parkplätze. 20 SKR für eine Stunde, nicht ganz preiswert,
aber zumindest haben wir einen gefunden. Den Parkautomaten
bedienen wir mit Hilfe der VISA-Karte.
Wir holen die Fahrräder vom Wohnmobil und fahren 3 km
entlang des Ufers in Richtung Innenstadt. Im Berzlii-Park
schließen wir unsere Räder an und wollen uns zu Fuß auf
Besichtigungstour begeben. Nur leider hindert uns ein
aufziehendes Gewitter daran. Dann versuchen wir es mit Plan
B, wir gehen erstmal etwas zu Mittag essen. Nach dem Mittag
hat es immer noch nicht aufgehört zu regnen, dann ziehen wir
eben durch die Shoppingmails der schwedischen Hauptstadt.
Nach etwa 2 Stunden hat es endlich aufgehört zu regnen und
wir stürzen uns ins Sightseeing. Unser Weg führt uns zu
allererst zur wohl bedeutendsten Sehenswürdigkeit der
Altstadt: dem wahrhaft riesigen barocken Schloss der Welt –
mit über 600 Zimmern wohl dem größten Schloss der Welt. Wir
laufen weiter, es ziehen uns die Häuser mit den
spitzen Giebeln und reich geschmückten Portalen in den Bann
– das ist ein deutliches Zeichen dafür. dass wir uns in der
Gamla Stan befinden.
Wir werden fußlahm und treten langsam
den Rückweg am Ufer der Strömmen an, schnappen uns die Räder
und fahren zurück mit dem festen Vorsatz, wir kommen wieder.
Für die Nacht brauchen wir noch einen Übernachtungsplatz.
Mit Hilfe des Wohnmobilführers entscheiden wir uns für die
bei Hölö befindliche Badeplatz
Åbynäsbadet (GPS 59°01'11.7"N 17°37'06.5"E).
Unser Jüngster springt natürlich, wie auch in den letzten
Übernachtungsplätzen auch, in die Fluten. Mein Mann hält
sich wegen seiner momentan noch angegriffenen Gesundheit
etwas zurück.
Donnerstag
(31.07.2014) – Weiterfahrt entlang der Ostküste mit Halt
in Trosa und im Naturschutzgebiet Stendörren
Die Sonne lacht vom blauen Himmel. Nach dem Frühstück wagen
meine beiden Männer noch einen Sprung ins Wasser,
anschließend geht die Reise weiter entlang der Ostküste.
Im malerischen Sommerbadort
Trosa (GPS
58°56'19.4"N 17°30'51.2"E) legen wir eine Pause
ein. Wir schlendern durch die gemütlichen Gassen mit
pastellfarbenen Holzhäuschen, zahlreichen Läden und Cafés,
entlang der Flusspromenade bis hin zum Hafen. Im Sommer ist
das beschauliche Trosa ein beliebtes Touristenziel.
Aus unserem Reiseführer entnehmen
wir den Geheimtipp: das Naturschutzgebiet
Stendörren
(GPS 58°44'49.1"N 17°22'52.2"E). Wir riskieren
einen Abstecher dorthin und sind begeistert von dem Blick
über die Ostsee mit seinen unzähligen Schäreninseln. Wir
erkunden einen Teil zu Fuß entlang der Wanderpfade durch den
Wald, die kahlen Klippen erklimmen wir über die
Hängebrücken, welche die einzelnen Schäreninseln verbinden.
Zu Beginn der Wanderung haben wir uns bewaffnet mit
Feueranzünder, Grillwürstchen, Brot & Ketchup. Wir
entdecken einen Picknickplatz mit Feuerstelle und versuchen
bei einem doch recht kräftigen Lüftchen ein Feuer zu
entzünden. Anschließend ruhen wir uns auf den von der Sonne
aufgewärmten Steinen aus, Baden und faulenzen bis zum späten
Nachmittag.
Ein paar Kilometer wollen wir heute
noch zurücklegen, am Ende werden es doch wieder knapp 200
km. In Helgenäs
Badplats
am Syransee (GPS 57°59'51.1"N 16°29'52.4"E) lassen
wir
uns zur Ruhe nieder. Wir parken direkt am Steg.
Freitag
(01.08.2014)
– Fahrt zum südlichen Teil der Insel Öland
Bei schönstem Sonnenschein wollen wir heute auf die Insel
Öland. Bevor wir uns vom Festland verabschieden, gehen wir
in einem Einkaufszentrum vor Kalmar schwedisch shoppen. Die
Insel erreichen wir über die 6km lange Ölandbrücke. Zum
Glück ist es heute nicht allzu windig, so dass wir auf der
höchsten Stelle der Brücke den Ausblick auf die Insel und
Ostsee stressfrei genießen können.
Im südlichen Inselteil in
Degerhamn (GPS 56°21'24.5"N 16°24'24.2"E) finden
wir auf dem Gelände eines kleinen Sporthafens einen
Stellplatz. Dieser ist auf einem befestigten aber unebenen
Wiesengelände, sehr schön direkt an der Ostsee gelegen. Hier
gibt es keine Einteilung, man kann frei wählen. Das einzige
Manko: in Hör- und Sichtweite befindet sich ein Zementwerk.
In der Stellplatzgebühr von 120,00 SEK/Nacht sind die
Sanitärnutzung und Dusche (5 SEK) enthalten. Des Weiteren
stehen eine Waschmaschine und eine Spüle zur Verfügung. Der
tolle Ostseeblick ist einfach zu schön, wir wollen heute nur
noch faulenzen und den Ausblick genießen.
Samstag (02.08.2014)
– Radtour in den Südzipfel der Insel Öland
Heute ist das Wetter das erste Mal bewölkt. Wir lassen uns
davon nicht abhalten und starten am Vormittag zu unserer
Radtour zu der Südspitze der Insel. Den ersten Halt legen
wir in Grönhögen an der Mauer Karls X. ein. Diese
historische Mauer durchzieht seit 1653 die Südspitze Ölands
auf Gebaut wurde sie, um das Damwild des Königs am allzu
weiten Davonlaufen zu hindern.
Weiter geht es von Ottenby auf einer Stichstraße durch das
Naturreservat bis zur Südspitze von Öland, wo der Lange Jan
steht, mit 42 m der höchste Leuchtturm Schwedens. Wir
besuchen das am Fuß des Leuchtturms befindliche Ottenby
Naturum, ein kleines Vogelmuseum und eine Vogelstation. Beim
Verlassen des Naturreservates holt sich unser Jüngster noch
einen Plattfuß auf seinen Fahrradreifen. Das Wechseln geht
Dank des sich immer im Gepäck befindlichen Ersatzschlauches
recht schnell.
Auf dem Rückweg von Ottenby folgen wir der nahen der
Ostküste nach Norden verlaufenden Landstraße. Nördlich von
Össby liegt abseits der Straße die Eketorpsborg, ein
rekonstruiertes Wehrdorf aus der Eisenzeit. Da es nun
anfängt zu tröpfeln, schauen wir uns dieses Freilichtmuseum
nicht an sondern treten die Heimfahrt Richtung Westen an.
Nach 58 km auf dem Tacho erreichen wir unser Wohnmobil.
Sonntag
(03.08.2014)
– Fahrt in den nördlichen Teil der Insel Öland und Radtour
nach Borgholm
Die Sonne ist wieder da. Nach dem Frühstück wechseln wir in
den Nordteil der Insel. Zuvor kommen wir am Gräberfeld
Gettlinge
(GPS 56°23'18.2"N 16°26'07.3"E) vorbei. Natürlich
müssen wir an dem schönsten Gräberfeld der Insel Öland mit
seinen prähistorischen Steinkreisen einen Halt einlegen.
Ab Färjestaden wird der bislang ruhige Straßenverkehr
bemerkswert zäher, es quälen sich immer mehr Wohnwagen und
Mobile Richtung Norden. Auf dem Wohnmobilstellplatz
in Kårehamn (GPS 56°57'26.1"N 16°53'16.8"E) finden
wir einen Stellplatz direkt an der Wasserkante. Der
Stellplatz befindet sich in einer schönen Bucht direkt im
Hafen mit einem kleinen Fischgeschäft, in welchem wir auch
gleich unseren Fisch für heute Abend sichern. Man kann hier
auf einem betonierten breiten Moleteil oder auf einer
begrünten Fläche am Rande übernachten. Der Platz verfügt
über WC und Duschen. Für eine Nacht bezahlen wir 140,00
SEK/Nacht (ohne Strom), 160,00 SEK/Nacht (mit Strom).
Den nördlichen Teil wollen wir natürlich auch mit den Rädern
erkunden. Wir radeln bei Sonnenschein und heißen
Temperaturen nach Borgholm. An einem der weißen Sandstrände
bei Borgholm kühlen wir uns in den Fluten ab, bevor wir den
kleinen, aber feinen Touristenort mit dem Rädern
durchqueren.
Unser Ziel ist die mächtige Ruine von Schloss Borgholm,
welche 1806 durch einen Bau zerstört wurde. Wir besuchen das
kleine Museum, welches die Geschichte des Schlosses
dokumentiert.
Das hier gekaufte Kombiticket für Schloss Solliden können
wir leider nicht mehr nutzen, da der Park 17 Uhr schließt.
Dann radeln wir eben die 23 km zurück und genießen am Abend
mit gegrillten Fisch und Kartoffeln direkt am Ostseewasser.
Montag
(04.08.2014)
– Besichtigung von Kalmar und Weiterfahrt entlang der
Südküste
Die Sonne scheint zum Frühstück. Wir bunkern Frischwasser
sowie nochmals frischen Fisch und verlassen die Insel. Der
Himmel hat sich inzwischen etwas eingetrübt, wir nutzen dies
für einen Halt in Kalmar.
Wir parken in einer Seitenstraße in der Nähe des Schlosses.
Dem besonders sehenswerten Wasserschloss statten wir
sogleich einen Besuch ab. Das stark befestigte Schloss liegt
unmittelbar an der Küste und gleicht eher einer Burg. Nach
dem Besuch des Museums erklimmen wir noch die Außenanlage,
von wo man sehr schöne Fotos knipsen kann.
Es ist Mittagszeit mit knurrenden Bäuchen durchstreifen wir
die Innenstadt entlang des Markplatzes Stortorget und des
Domes. Letztendlich finden wir einen Imbisstand mit
indischem Leckereien.
Das nun eingetrübte Wetter nutzen
wir sogleich, um noch ein paar Kilometer zurückzulegen. In
der Nähe von Nyehusen
Strandbadeplatz Kaptenensväg (GPS 55°51'16.4"N
14°14'04.2"E) halten wir an. Da hier Camping
verboten ist, lassen wir die Stühle im Wohnmobil und nehmen
unser Abendessen am Strand ein.
Dienstag (05.08.2014)
– an dem kilometerlangen Sandstrand der Hanöbucht
Bei einem Studium der Landkarte haben wir festgestellt, dass
sich Fluss Helgeå in nur ca. 500m befindet. Was liegt da
näher, als nach dem Frühstück ausgerüstet mit den Angeln
Richtung Fluss zu wandern.
Ohne Angelerfolg starten wir zur Mittagzeit unser Wohnmobil
und suchen uns einen Übernachtungsplatz, auf welchem wir es
uns an dem kilometerlangen Sandstrand gemütlich machen
können. Wir finden ihn 10km weiter am Badeplatz
Holmaboda
(GPS 55°45'56.8"N 14°11'45.3"E). Der angrenzende
Militärplatz wird zum Glück über die Ferienzeit nicht
betrieben, so dass wir mit keiner Lärmbelästigung rechnen
müssen.
Die Regentropfen bringen unsere Pläne etwas durcheinander.
Dann ruhen wir uns eben über die Mittagzeit etwas aus und
starten zur späteren Stunde, wenn der Regen aufgehört hat,
zu unserer geplanten Radrunde. Nach dem Kaffee starten wir
über das z.Zt. nicht betriebene und dadurch für alle
betretbare Militärgelände immer entlang der Küste durch die
unendliche Heidelandschaft. Im kleinen vom Fischfang und
Tourismus geprägten Fischerdorf
Kivik legen wir eine Rast ein. Wir bummeln durch
enge, verwinkelte Gassen, vorbei an schöne alte Häuser.
Hierbei entdecken wir im Hafen ein Fischgeschäft, in welchem
einem Fischliebhaber das Wasser im Munde zusammenläuft. Hier
bunkern wir natürlich wieder Fisch. Wir bemerken das
Hinweisschild nach Kungagraven, das Königsgraben in Kivik
und radeln die wenigen Meter dorthin. Das 1931 restaurierte
Grab stammt aus der nordischen Bronzezeit und kann
besichtigt werden. Uns fehlt aber leider die Zeit dazu, wir
radeln zurück. Insgesamt haben wir 28 km zurückgelegt.
Mittwoch (06.08.2014)
– Strandtag an der südschwedischen Küste
Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Heute legen wir einen
Faulenzertag mit Sonnen, Baden und Strandspaziergängen ein.
Donnerstag
(07.08.2014)
– Weiterfahrt nach Ystad mit Zwischenhalt in Ales
Stenar
Bei Sonnenschein frühstücken wir draußen, packen alles
ein und starten Richtung Ales
Stenar. Dort werden wir auf einen großen Zentralparkplatz
(GSP
55°23'18.8"N 14°03'46.0"E) vor dem Ort geleitet. Ab
da strömen die Menschenmassen auf den ca. 1km entfernten
Hügel. Ales Stenar – das schwedische Stonehenge – hat eine
beeindruckende Ausstrahlung, das Plateau hoch über dem Meer
mit herrlichem Ostseeblick hat etwas Faszinierendes. Nach
der Besichtigung von Ales Stenar und der Wanderung über die
Steilküste gönnen wir uns in der nahen Ortschaft Kåseberga
leckeren Fisch.
Wir fahren weiter und suchen uns einen
Schlafplatz für die Nacht. Kurz vor Ystad
werden wir am Badeplatz
Nybrostrand (GPS 55°25'40.6"N 13°57'26.2"E) fündig.
Auf dem engen Parkplatz steht bei unserer Ankunft schon ein
Wohnmobil, bis zum Abend werden es 4 Stück. Unter anderen
auch wieder ein uns bekanntes deutsches Wohnmobil vom
letzten Stellplatz.
Ystad wollen wir uns nicht entgehen lassen und nehmen
sogleich die Fahrräder runter und radeln in das nur 10 km
entfernte Ystad. Auf einem Radweg gelangen wir direkt in das
Zentrum. Anhand eines Wallander-Cityplanes bummeln wir
auf den Spuren von Kurt Wallander durch die Innenstadt. Die
schwedische Stadt hat sich über die Jahre auf den Ansturm
der Krimi-Fans eingestellt, und bietet sozusagen als
literarische Attraktion ein Krimiflair inmitten schwedischer
Kleinstadt-Idylle. Das Städtchen mit seinen
mittelalterlichen, pastellfarbenen Holzhäusern und sonnigen
Marktplätzen ist wirklich genauso attraktiv, wie es in den
Filmen gezeigt wird. Bevor wir zurück zum Wohnmobil radeln,
schauen wir uns den Hafen von Ystad an.
Am Wohnmobil angekommen ruhen wir uns sogleich an dem
herrlichen Ostseesandstrand, welcher von Dünen und Bäumen
begrenzt wird, aus.
Freitag
(08.08.2014)
– letzte Etappe: Fahrt nach Trelleborg mit Halt in
Smygehuk (den südlichsten Punkt Schwedens) und Erkundungen
in Trelleborg
Unser Jüngster hat sich heute Morgen schon vor dem Frühstück
mit einer tauchbegeisterten Frau vom benachbarten Wohnmobil
zum gemeinsamen Schnorcheln verabredet. In der Nacht hat es
leicht getröpfelt, der Himmel ist bewölkt. Das schöne
Sommerwetter scheint sich - wie wir auch – aus Schweden zu
verabschieden. Wir brechen zu unserer letzten Etappe in
Südschweden auf, legen aber noch einen kurzen Halt am
südlichsten Punkt von Schweden ein, in Smygehamn
(GPS 55°20'20.9"N 13°21'40.9"E). Er liegt natürlich
direkt an der Ostsee, für Wohnmobilfahrende besonders
praktisch: hier befindet sich ein Wohnmobilstellplatz.
Bevor wir Schweden verlassen, wollen wir in Trelleborg
auf den Spuren der Wikinger wandeln. Wir parken mit dem
Wohnmobil direkt vor dem Wikinger-Museum (GPS
55°22'37.2"N 13°08'41.4"E). Die Trelleborgen ist
die einzige Rekonstruktion einer wikingerzeitlichen Ringburg
auf schwedischen Boden. Von der alten Winkingerburg mitten
in Trelleborg ist nur ein rekonstruierter Viertel des
Ringwalles zu sehen. Ihr Spuren im Boden wurde 1988 von
Archäologen entdeckt.
Da in unseren Portemonnaies noch schwedische Krone
schlummern, verabschieden wir uns von den restlichen Münzen
in der Innenstadt mittels eines Mittags-Snacks.
Fahren vorbei am Fährhafen, von wo wir morgen in der Früh in
die Heimatstarten starten werden. Der offizielle Stellplatz
am Ortsausgang von Trelleborg gefällt uns überhaupt nicht.
Direkt am Stellplatz fährt der ganze Durchfahrtsverkehr nach
Malmö entlang. Wir fahren weiter und finden auch noch für
die letzte Nacht einen netten Badeplatz am
Skåre
Skansar (GPS 55°22'29.8"N 13°03'47.0"E) direkt an
der Ostsee.
Den letzten Abend genießen wir unter schwedischen Himmel.
Wie die vielen anderen Wohnmobilfahrer auch, machen wir das
Wohnmobil fährfertig, denn morgen früh geht es beizeiten
auf zur Fähre.
Samstag (09.08.2014) – Fährüberfahrt von Telleborg
nach Rostock, Fahrt nach Hause
In der Früh schmeißt uns der Wecker aus den Betten, denn
Fähre wartet nicht auf uns. Um so weiter wir mit der
Fähre auf die offene See fahren, verschlechtert sich das
Wetter und der Wellengang. Kurz vor Rostock werden wir mit
den Blick auf viele kleine und große Segler entschädigt,
denn ist in Rostock Hanse-Sail.
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Wir hoffen, wir können hier allen
Unentschlossenen mit unserer Homepage bei Caravankauf
und -reisen eine Hilfe sein.
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