Süd-England 2018
Klippen, tiefblaues Meer
und einsame Pfade, die von einem Fischerdorf ins nächste
führen.
Fahrt nach Frankreich (Dünkirchen)
Die Tage zuvor haben wir an der holländischen
Nordseeküste verbracht. ...
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Am Nachmittag fahren wir
über Belgien nach Frankreich. Im Nachbarort des
Fährstädtchen Dünkirchen, in Bergues, finden wir den Stellplatz
Parking Stade J. Andries. Der große Parkplatz ist
ein kostenloser Übernachtungsplatz und wird sicherlich
von vielen Fährfahrern besucht.
Überfahrt nach England
Heute morgen müssen wir schon 6 Uhr früh aus den Betten.
Eine halbe Stunde Fahrzeit brauchen wir bis zum
Fährterminal. Gegen 8 Uhr legt die Fähre ab. Zuvor
werden wir intensiv von Grenzbeamten nach Flüchtlingen
von Innen und Außen durchsucht. Die Fährfahrt vergeht
bei strahlendem Sonnenschein recht schnell.
Nun
beginnt das Abenteuer „Linksverkehr“. Für die ersten
beiden Kreisverkehre in Dover nutzen wir zur
Orientierung unseren Vordermann. Anschließend auf der
Autobahn klappt das Fahren bereits besser, nur die
Überholvorgänge sind sehr gewöhnungsbedürftig. Für die
erste Übernachtung haben wir uns eine kurze Fahrtstrecke
nach Hastings ausgesucht. In Hastings kommt mein Mann
durch den Cityverkehr und enge Straßen erneut ins
Schwitzen. Von zu Hause haben wir schon einen Stellplatz
auf dem Campingplatz des gleichnamigen Hotels
„Shear Barn Holidays and Touring“ gebucht. Wir
dürfen uns auf der großen Campingwiesen einen Platz
aussuchen.
Nach dem Vesper laufen
wir den ausgeschilderten Fußweg entlang durch den
Nationalpark East Hill. Von hier oben haben wir einen
atemberaubenden Blick über das Meer und Hastings. Die
steilste Standseilbahn in Großbritannien nutzen wir
nicht. Per Pedes steigen wir die 81 Meter hinab.
Hier finden wir den malerischen Fischerhafen mit einer
charmante Mischung an Halbfachwerkhäusern, engen Straßen
und Gassen.
Wir laufen weiter durch
die Altstadt von Hastings, bei den Einwohnern bekannt
als „twittens“ (=enge Gässchen), bis hinauf nach West
Hill vorbei an dem leider geschlossenen Hastings Castle.
Zu Hause wurde uns der Besuch der sogenannten
Schmugglerhöhlen empfohlen. Wir besuchen die Ausstellung
in den ehemaligen Schmugglerhöhlen zum Leben der
Schmuggler an der Küste Hastings.
Bevor wir wieder auf den
Hügel hinauf auf East Hill steigen, erfrischen wir uns
in einem Pub unterhalb der Klippen.
Besuch von Eastbourne
Unser Sohn möchte uns heute unbedingt Eastbourne zeigen.
Hier hat er ein paar Monate zuvor an einer Sprachreise
teilgenommen. Bei wieder heißen Temperaturen laufen wir
zum Hastinger Bahnhof. Die Zugfahrt nach Eastbourne
dauert gerade mal 20 Minuten. Janek führt uns in
Eastbourne direkt zum Strand mit seiner 300 m langen
Seebrücke. Die mondäner Bäderarchitektur prägt die
Küste. Wir bummeln entlang der Promenade, an welcher
sich große Hotels aneinanderreihen. In einem Beachclub
direkt am kilometerlangen Strand stärken wir uns zum
Mittag.
Nun laufen wir Richtung
Beachy Head. Bei Gluthitze erklimmen wir die mit steilen
Kreidefelsen geprägte Landspitze. Wir laufen durch weite
Rasenflächen oberhalb der Steilküste mit einem
atemberaubenden Blick auf das Meer bis zu dem im Meer
stehenden Leuchtturm. Durstig kehren wir in das sich am
Beachy Head liegende Hotel mit Pub ein und sorgen für
die nötige Erfrischung, bevor wir den Rückweg zum
Bahnhof antreten.
In Hastings nehmen wir noch einen kühlen Drink in dem
uns bekannten Pub, danach erklimmen wir wieder das East
Hill bis zum Campingplatz.
Weiterfahrt nach Dartmouth
Heute heißt es Kilometer schruppen. Schnell müssen wir
feststellen, dass das im englischen Straßenverkehr nicht
so einfach ist. Der Autobahnring um London ist
verstopft, auch auf den dann folgenden Schnellstraßen
geht es immer nur schleppend vorwärts. Am Nachmittag
fahren wir an Salisbury und damit auch an Stonehenge
vorbei, dass unsere Vorfahren netterweise ganz nah neben
die Landstraße gebaut haben. So können wir auf diesen
weltbekannten Steinkreis wenigstens vom fahrenden
Wohnmobil einen Blick werfen.
Etwas genervt kommen wir
am Abend in Dartmouth auf dem zuvor reservierten Campingplatz
Dartmouth Camping und Caravan Club an. Wir werden
vom Campingplatzmanager über den Platz geführt und
können zwischen mehreren freien Plätzen wählen.
Wanderung zum Dartmouth Castle
Heute morgen ist es kühl und neblig, zum Glück lichten
sich die Wolken zu Beginn unserer Wanderung durch den
Nationalpark Little Dartmouth. Wir laufen entlang der
Küste mir fantastischen Ausblicken bis zum Dartmouth
Castle.
Das wuchtige Castle mit seinen zinnenbekronten Türmen
können wir schon von weitem erblicken. Pünktlich beim
Eintritt ins Castle fängt es an zu regnen. Bis die
Wolken wegziehen, schauen wir uns die im 15. Jahrhundert
errichtet Burg an.
Bei nun wieder trockenem Wetter laufen wir nach Dartmouth.
Wir schauen uns die angeblich schönste Hafenstadt von
Devon an und sind fasziniert von dem malerischen
Städtchen.
Radtour zum Slapton Beach
Die Nacht hat es gestürmt und geregnet. Zum Glück hört es zu
Beginn unserer Radtour wieder auf. Wir radeln los Richtung
Blackpool Sands, eine Badebucht in der Nähe von Dartmouth.
In der geschützten Bucht, welche auch als Schauplatz der
Rosemunde Pilcher Drehorte bekannt ist, ruhen wir uns aus.
Nach einem Regenschauer radeln wir weiter 16% bergauf zum
Slapton Beach. Auch hier ist ein Bad in den kühlen Fluten
ein Muss.
Auf dem Rückweg überrascht uns der nächste Regenschauer, so
dass wir durchnässt am Wohnmobil ankommen.
Fahrt an die Westküste Cornwalls
und Wanderung nach Boscastle
Die ganze Nacht hat es gestürmt und geregnet. Wir packen und
fahren weiter zur Westküste. Auf dem riesigen Gelände des Farm-Campingplatzes
„Pennycrocker“ Boscastle finden wir mühelos einen
Stellplatz. Die Aussicht von hier oben ist grandios.
Nach einer Stärkung wandern wir entlang des
Küstenwanderwegs nach Boscastle. Wir schauen uns den in
einer Felsbucht verborgenen Hafen an.
Den Rückweg wählen wir
entlang der Straße. Am Abend lassen wir uns in den Bann
der untergehenden Sonne über dem Meer ziehen.
Wanderung nach Tintagel
Castle
Heute radeln wir mit den Fahrrädern hinab nach Boscastle.
Am Hafen schließen wir die Räder ab und beginnen unsere
heutige Wanderung nach Tintagel Castel. Wir wandern
entlang des Küstenpfades, vorbei an nur bei Ebbe
ersichtlichen Sandbuchten und die vorgelagerten Inseln mit
Seevögel-Kolonien.
Von weitem sehen wir schon
die Menschmassen auf Tintagel Castle. Wir quälen uns
langsam, immer wieder stockend, mit vielen anderen
Besuchern den Felsen hinauf. Die atemberaubende Lage auf
einer der Küste vorgelagerte Felsnase ist faszinierend.
Wir besichtigen die Anlage, welche auf eine reiche
Geschichte zurückblickt.
Nach der Besichtigungstour
suchen wir uns im Ort ein Café, hier essen wir zum ersten
Mal Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Der englische
Klassiker schmeckt uns super gut.
Den Rückweg nach Boscastle wählen wir auf bequeme Art, mit
dem Bus. Im Anschluss müssen wir ja noch mit den Rädern
bis zum Campingplatz hinauf strampeln.
Weiterfahrt
nach Sennen Cove
Nach dem Frühstück packen wir ein und fahren weiter. Der
englische Urlaubsverkehr lässt uns teilweise nur stockend
vorwärtskommen. Auf unserem Weg nach Sennen Cove liegt der
idyllische Hafenort St. Ives. Hier wollen wir einen kurzen
Sightseeing-Halt einlegen, dafür haben wir einen
Großparkplatz in´s Visier genommen. Wir quälen uns bis
dahin mit vielen anderen Fahrzeugen, nur leider suchen
selbst schon die PKWs vergeblich einen Parkplatz. Für
unser Wohnmobil hier einen Platz zu finden, scheint
aussichtlos zu sein. Nun gut, dann fahren wir eben wieder
zurück auf die Bundesstraße Richtung Sennen Cove entlang
der schmalen Straßen, die nicht die gewohnte Breite haben.
Es ist immer noch gewöhnungsbedürftig, entlang der
beiderseitigen hohen Hecken zu fahren. Aus Angst vor
weiteren Kratzern hat mein Mann inzwischen die Rückseite
der Außenspiegel mit Klebeband abgeklebt.
An einer Engstelle bereitet uns ein entgegenkommender
deutscher Bus Schwierigkeiten. Unsere beiden
linksgesteuerten Fahrzeuge schieben sich Millimeter für
Millimeter aneinander vorbei. Zum frühen Nachmittag kommen
wir endlich auf dem Campingplatz Sennen Cove an.
Zum Glück haben wir schon
von zu Hause aus reserviert, denn ein Schild zeigt schon
am Eingang an, dass der Campingplatz ausgebucht ist. Trotz
geringer Hoffnung fragen wir gleich bei der Ankunft an, ob
wir einen Tag verlängern können. Wir haben Glück und
können länger bleiben.
Nach dem Kaffee radeln wir
zum 5 Minuten entfernten Strand, welcher beliebt bei
Surfern ist. Er macht seinen Namen als Surferbeach alle
Ehren, die Wellen sind riesig hoch. Sie rollen ewig lang
in die weitläufige Bucht hinein. Die rote Fahne zeigt uns
an, dass hier zur Zeit Badeverbot herrscht. Wir aalen uns
in der Sonne des Sandstrandes.
Erst gegen Abend steigen
wir die vielen Treppen wieder hinauf zu unseren Rädern.
Radtour zu den
Botallack Mine
Die Sonne scheint wir können draußen frühstücken. Am
Vormittag radeln wir nach St. Just. Hier entdecken wir
einen Bäcker und kaufen einige Leckereien ein. Die Straße
führt weiter entlang der hügeligen Landschaft nach
Botallack, auch Crown Mine genannt. Eine Bergwerksruine,
die aufgrund ihrer abenteuerlichen Lage inzwischen sogar
zum UNESCO Welterbe gehört. Die Räder schließen wir am
Count House an und laufen entlang des Fußweges. Überall
sehen wir Mauern, die zu den Bergwerkshäusern gehörten.
Wir steigen zwischen den Ruinen der Fabrikanlage umher und
erreichen die Crown-Motorhäuser. Das sind zwei ehemalige
Maschinenhäuser, die abenteuerlich in die Klippen gebaut
wurden.
Anschließend radeln wir zurück nach St. Just, dort biegen
wir ab Richtung Cap Cornwall, den früheren westlichen
Punkt England, bis neuere Messungen ergeben haben, dass
‚Land’s End‘ noch ein paar Meter westlicher liegt. Hier
erwartet uns wieder eine grandiose Küstenlandschaft.
Wir verweilen am Cap ein
wenig und treten kurze Zeit später den Rückweg zum
Campingplatz an.
Wanderung zum
westlichen Punkt Englands - dem Land’s End
Huch, was ist das heute morgen. Wir schauen aus dem
Fenster und sehen nur dichten Nebel. Zum Glück ziehen die
dichten Nebelwolken nach dem Frühstück raus und wir können
unsere geplante Küstenwanderung beginnen. Wir wandern
hinunter zum Gwenver Beach, von dort über die Klippen zum
benachbarten Beach Sennen Cove. In Sennen lassen wir uns
in einem Pub nieder und essen zu Mittag. Gestärkt steigen
wir hinauf zu einem kleinen Beobachtungsposten. Von hier
oben genießen wir den Ausblick über den Strand von Sennen
Cove und über das türkisblaue tief unten brandende Meer.
In der Ferne erkennen wir schon die weißen Gebäude von
Land´s End. Es dauert nicht lange, bis wir an den
betriebsamen westlichen Punkt gelangen. Es ist hier weder
besonders schön noch dramatisch. Auch ist es hier völlig
überlaufen. Recht schnell merken wir, dass die vielen
Touristen wegen dem Freizeitpark herkommen.
Uns reicht es hier und wir
nehmen den Rückweg über den Radweg, der oberhalb nach
Sennen führt.
Weiterfahrt
nach Weymouth
Heute morgen ist wieder ein typisch englischer Nebel
aufgezogen. Nach dem Frühstück packen wir zusammen und
treten nun langsam unsere Rückfahrt an. Im kleinen Örtchen
Osmington bei Weymoth haben wir auf dem Farm-Campingplatz
„Osmington Hill Farm“ einen Platz reserviert. Am
Nachmittag kommen wir dort an und bezahlen Dank unserer
Clubmitgliedschaft nur 44 Pfund für 2 Nächte.
Nach einer Brotzeit
laufen wir hinab zum Strand. Es geht immer nur bergab,
uns graut es schon auf den Heimweg. Zuvor baden wir am
Kiesstrand und laufen wieder hinauf.
In Osmington kehren wir in das dortige Pub ein. Nach
einem Guinness geht es wieder zurück zum Wohnmobil.
Radtour auf die Isle
of Portland
Bei schönstem Sonnenschein steigen wir nach dem
Frühstück auf die Räder und radeln hinab nach Weymouth.
Wir fahren entlang der Promenade des mondänen
Erholungsortes hinüber zur Isle of Portland.
Unser Ziel lautet hier
das Portland Castle, eine Festung, die Heinrich
VIII. erbauen ließ.
Das sich in der
Nachbarschaft befindliche D-Day.Centre lockt uns ebenso
an. Wir sind begeistert von dem kleinen faszinierenden
Museum.
Auf dem Rückweg zieht es
meine Männer noch zu einem SUP-Vermieter am Strand von
Portland. Unser Board haben wir zu Hause gelassen,
deswegen leihen sie sich für eine Stunde zwei SUPs aus.
Im Anschluss treten wir
den Berg wieder hinauf.
Weiterfahrt
nach Dover
Wir frühstücken wieder draußen in der Sonne und packen
im Anschluss zusammen. Nun geht´s auf Richtung Dover.
Wir quälen uns wieder über den staureichen Südring von
London, zum Nachmittag kommen wir auf dem Campingplatz
Folkestone Caravan- und Campingclub in Folkestone an.
Es herrscht gerade
beste Badezeit, das merken wir sehr schnell, denn die
schon enge Zufahrtsstraße zum Campingplatz ist mit
Fahrzeugen an beiden Seiten zugeparkt. Wir quälen uns
mit dem Wohnmobil Meter für Meter hinab zur Küste. Es
wird immer enger, das Wohnmobil streift unwillkürlich
die hohen Hecken, an den Spiegeln der parkenden Autos
kommen wir milimeterweise vorbei. Endlich sind wir
unten am Campingplatz angekommen und haben es
geschafft. Auf dem Campingplatz bekommen wir wie
bereits bei allen Plätzen des Clubs, den Platz und
Stellplatz erklärt.
Nach dem Kaffee laufen
wir zu dem angrenzenden Strand. Dieser ist jedoch, wie
so oft auf unserer Reise, steinig.
Radtour zum Dover
Castle
Die Sonne scheint wieder. Nach dem Frühstück satteln
wir die Räder und quälen uns die Steilküste hinauf.
Der Radweg nach Dover führt entlang der Steilküste,
die tolle Aussicht über das Meer entschädigt jedoch
alle Strapazen. In Dover folgen wir der Ausschilderung
bis hinab zum Strand. Hier nehmen wir einen kleinen
Mittagsimbiss ein, bevor wir wieder hinauf – zum Dover
Castle – treten.
Die besterhaltene und
wohl auch imposanteste mittelalterliche Wehranlage
thront in spektakulärer Lage auf den „White Cliffs“.
Wir bummeln über das Burggelände mit den verschiedenen
Gebäuden und entschließen uns zu einer Führung durch
die Tunnelanlagen, welche im Zweiten Weltkrieg als
militärische Kommandozentrale und Lazarett genutzt
wurden.
Die Rückfahrt
treten wir auf demselben Weg an, nun geht es den
größten Teil bergab.
Fährfahrt nach Calais
Heute starten wir schon 7 Uhr früh zur Fähre. Ganz
entspannt kommen wir die schmale Campingplatzausfahrt
wieder hinauf. Zu der frühen Morgenstunde sind noch
keine Badegäste am Meer. Im kleinen Fährhafen bekommen
wir recht schnell unsere Wartespur zugewiesen.
Die Fähre läuft
pünktlich aus, bei strahlendem Sonnenschein genießen
wir die Fährfahrt.
In Calais steuern wir die holländische Küste an, um
noch die restlichen Urlaubstage dort zu
verbringen. ...
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