Elsass (Herbst
2013)
Wir
wollen
dem trostlosen Oktoberwetter entfliehen und noch ein wenig
Wärme und Sonnenstrahlen erhaschen. Für den Breisgau sagen
die Meteorologen die wärmsten Temperaturen voraus, was liegt
da näher, als mal einen Sprung ins Nachbarland Frankreich
mit dem Elsass zu wagen.
Kehl - Straßburg
- Obernai - Rosheim
- Burg Haut-Koenigsbourg
- Ribeauville - Riquewihr
- Colmar - Eguisheim
- Turckheim - 3
Châteaux in Eguisheim - Neuf-Brisach
- Breisach am Rhein
Unser heutiges Etappenziel Bad Schönborn
Nach Schule und Arbeit
gegen 15.00 Uhr starten wir Richtung Westen. Bei
einsetzender Dunkelheit suchen wir uns in der
promobilApp einen Stellplatz im Umkreis von 100 km.
Wir entscheiden uns für
den Stellplatz
WellMobilPark in Bad Schönborn. Den Stellplatz
finden wir am Ortsrand direkt neben dem Thermarium. Auf
dem fast 90 Wohnmobil fassenden Platz sind nur noch ein
paar wenige Stellplätze frei. Die Duschen und die
Toiletten des benachbarten Thermariums können während
der Öffnungszeiten mit benutzt werden. Wir zahlen für
die Übernachtung 8,00 EUR, Strom 1,50 EUR. Ein großes
Bienchen: Die Brötchen können bei später Anreise bis zum
nächsten Morgen 6 Uhr bestellt werden, ab 7.30 Uhr
erfolgt die Ausgabe.
Weiterfahrt
nach Kehl und Besichtigung von Strasbourg
Gegen 10 Uhr bei strahlendem Sonnenschein nehmen wir die
restlichen 115 km bis nach Kehl in Angriff. Dort haben wir
uns den Stellplatz am
Wasserturm in Kehl ausgesucht. Der Stellplatz
befindet sich in einem grenzüberschreitenden Parkgelände
in der Nähe des Rheins auf geschotterten Untergrund. Von
den ca. 20 Stellplätzen sind in etwa die Hälfte noch frei.
WC und Dusche ist hier nicht vorhanden, jedoch aber
Ver- und Entsorgung. Für die Nacht bezahlen wir 6,00 EUR
am Parkautomat. Der Platz liegt in der Nähe des Rheins im
Naherholungsgebiet.
Nach einer kleinen
Mittagsstärkung im Wohnmobil nehmen wir geschwind die
Fahrräder vom Wohnmobil und radeln los über die gigantische
Fußgängerbrücke, mit dem stolzen Namen Europabrücke,
über den Rhein ins benachbarte Strasbourg.
Der
alles überragende Münster leitet uns den Weg in die
Altstadt. So gelangen wir mühelos auf dem 8 km langen Radweg
auf den Gutenbergplatz, dort parken wir unsere Räder ab und
begeben uns zu Fuß auf Entdeckungsreise.
Dank unserer mitgenommenen Reiseliteratur nähern wir uns dem
Münster von der westlichen Seite. Der Anblick von hier
ist ein Wahnsinn. Die Kathedrale füllt das gesamte Sichtfeld
und lässt kein Stückchen Himmel übrig. Der Blick richtet
sich automatisch auf die traumhafte Fassade, mit der größten
und schönsten Rosette, die jemals geschaffen wurde.
Wir beschließen einstimmig, den Turm zu bestiegen. Die
vielen Stufen haben sich gelohnt, von der Plattform haben
wir einen gigantisch Blick auf das Dachgewirr der Altstadt
bis zu den Vogesen.
Eine uns wärmstens empfohlene Bootstour mit dem Panoramaboot
verkneifen wir uns, da an der Kasse eine endlos lange
Menschenschlage steht. Wir schlendern weiter hinüber zum
Gerberviertel und finden sogar das Vauban-Wehr, von dem wir
das obligatorische Postkartenfoto mit den Türmen der Ponts
Couvert schießen können.
Fußlahm treten wir die Rückfahrt an und genießen noch den
warmen Spätnachmittag auf den nun doch recht gefüllten
Wohnmobilstellplatz.
Besichtigung von Obernai
und Übernachtung in Rosheim
Das schöne Wetter ist plötzlich vorbei, es hat die
halbe Nacht kräftig geregnet. Am Morgen reist uns eine böse
Überraschung aus unseren Träumen. An der Wand hinter unseren
Kopfkissen fließen viele kleine und große
Wassertropfen hinab. Sofort werden durch meinen Mann
Notmaßnahmen eingeleitet: das Wohnmobil wird soweit
ausgerichtet, dass das Regenwasser nicht mehr nach hinten
ablaufen kann und gleichzeitig kommt das dicke Klebeband auf
dem Dach an der fraglichen Stelle zum Einsatz.
Nun etwas beruhigter
starten wir nach der obligatorischen Ver- und Entsorgung
Richtung Frankreich nach Obernai.
Der von uns dort gewählte Stellplatz
am Busplatz Remparts in Obernai (GPS: N 48° 27´35“ E
7°29´13“) ist leider gesperrt, da dieser von einem
Festzelt belegt wird.
Obernai wollen wir uns aber nicht entgehen lassen. Wir
parken das Wohnmobil auf den zentralen Parkplatz ab, von
dort gelangen wir in wenigen Minuten durch den
Stadtmauerring direkt in die beliebte Innenstadt von
Obernai. Wir schlendern durch die Altstadt mit den vielen
kleinen schiefen Fachwerkhäusern und ihren Läden und
Restaurants. Eine Plätzchenmanufaktur lockt uns mit seinen
leckeren Duft gnadenlos hinein, natürlich erliegen wir
dieser Versuchung und decken uns mit diesen Leckereien ein.
Es regnet immer noch. Wir
kehren zurück zum Wohnmobil und fahren weiter nach Rosheim.
Nach unseren Reiseführer soll sich hier auch ein kleiner
Stellplatz befinden. In der Avenue
Clemenceau in Rosheim (GPS: N 48° 29´53“ E 7°28´05“),
in der Nähe der Altstadt finden wir die 7 Stellplätze. Man
steht hier kostenfrei auf Parkplätzen mit Bänken direkt an
der Straße. Diese ist nicht viel befahren, so dass uns die
Lage nicht weiter stört.
Nach dem Kaffee schauen wir uns natürlich noch die
Kleinstadt mit den drei Stadttoren an. Unser Weg führt uns
auch zu der schönsten romanischen Kirche des Elsass, der St.
Peter und Paul Kirche mit seinen einmaligen Skulpturen auf
den Dächern und Simsen wie Menschen fressende Ungeheuer oder
eine rätselhaft Gelstalt, dem Juden auf dem Dach.
Die Sonne guckt langsam hinter den Wolken vor und wir
genießen auf einer Bank neben dem Wohnmobil den ersten
elsässischen Wein.
Hinauf
zur Burg Haut-Koenigsbourg
Wir fahren weiter entlang der Weinstraße in südliche
Richtung. Auf dem Stellplatz in Chatenois (GPS: N 48° 16´29“
E 7°23´55“) entleeren wir unsere Toilette und fahren weiter
nach Kintzheim auf den
dortigen Stellplatz an der Weinstraße (GPS: N 48° 15´07“ E
7°23´36“).
Von hier starten wir unsere Wandertour zu der mächtigen
Hochkönigsburg. Wir laufen in Richtung Kirche, dort weiter
zur Adlerwarte, ab da folgen wir dem rot-weiß-roten
Wanderweg 5,8 km hinauf zur mächtigen Burganlage, dort
werden wir von einem schönen Blick ins Tal der Liepvrette
belohnt. Nach der Besichtigung ist unser Wissen dahingehend
bereichert, dass die heutige Burganlage das Ergebnis
sorgfältiger Restaurierungsarbeiten zu Beginn des 20.
Jahrhunderts nach den Anweisungen des Kaisers Wilhelm II.
von Hohenzollern ist. Dies mit dem Ziel aus der Burg keine
kaiserliche Residenz sondern ein Museum des Mittelalters zu
schaffen.
Beeindruckt treten wir den
Rückweg über den Affenberg an. Der Wohnmobilstellplatz ist
immer noch leer, es hat sich bisher noch kein Wohnmobil zu
uns gesellt. Wir entscheiden uns wegen der nahen lauten
Straße und der Einsamkeit zu unseren nächsten Zielort
weiterzufahren. Ribeauville
ist nicht weit entfernt, aber der dortige Stellplatz an der
Route de Guemar ist so gut wie voll. Ein zuvor ankommendes
Wohnmobil rutscht noch ein wenig beiseite, so dass wir
daneben noch einen Platz finden. Wir stellen sogleich fest,
dass wir diese netten Nachbarn bereits vom Stellplatz aus
Kehl kennen. Hungrig wollen wir nun endlich den Elsässer
Flammkuchen probieren und suchen uns ein nettes Restaurant
in der Altstadt. Im Metzgerturm werden wir fündig, dort
finden wir 9 verschiedene Arten von Flammkuchen auf der
Speiskarte vor. Satt und müde kehren wir zum Wohnmobil
zurück und hoffen, trotz der sich gleich am Wohnmobil
angrenzenden Straße eine ruhige Nachtruhe zu finden.
Radtour von Ribeauville
über Riquewihr nach Kayserbergs
Wie schon vermutet war die Nacht unerträglich laut. Wer als
letztes kommt, bekommt natürlich auch den schlechtesten hier
eben den lautesten Platz. Nach dem Frühstück leert sich der
Stellplatz an der Route de
Guemar in Ribeauville (GPS: N 48° 11´31“ E 7°19´44“)
zusehens, wir ergreifen sogleich die Chance und suchen uns
ein Plätzchen in der hintersten Ecke. Am Parkautomaten
bezahlen wir von 9 – 19 Uhr 3,00 EUR und von 19 – 9 Uhr 1,50
Uhr.
Die Sonne strahlt und wir
starten zu einer Radtour. In der Tourismusinformation gibt
uns eine nette Dame hierzu die nötigen Informationen mit
entsprechendem Material. Wir radeln über Hunawihr nach Riquewihr.
Das sogenannte Rothenburg des Elsass wollen wir uns genauer
anschauen. Wir schließen die Räder am Stadttor an und
bummeln durch die romantischen Gassen und Straßen mit den
bezaubernden bunten Fachwerkhäusern.
Wir radeln weiter über die herbstlich gefärbten Weinberge
Richtung Kientzheim nach Kaysersberg. Auch dieses idyllische
Örtchen an der Weinstraßenperle lassen wir uns nicht
entgehen. Wir schlendern hier durch die Gassen, welche wie
auch in den anderen Orten im Elsass mit einer Flut
überquellender Geranien die Fachwerkhäuser schmücken. In der
Sonne des berühmten Restaurants des Radprofis Hassenforder
lassen wir uns zu einem Kaffee mit Apfelstrudel nieder.
Die Rücktour treten wir über Sigolsheim, Bennwihr,
Mittelwihr, Zellenberg zurück nach Ribeauville an. Insgesamt
radeln wir 35 km meist entlang des Winzerpfades.
Colmar
bei Regen, Weiterfahrt nach Equisheim und Turckheim
Das vorhergesagte schlechte Wetter ist da, über Nacht
hat es angefangen zu regnen. Mein Mann überprüft die
provisorisch abgedichtete Schadstelle auf dem Dach, es hält
zum Glück dicht. Nach dem Frühstück starten wir nach
Colmar. Vergeblich suchen wir auf den dortigen
großen Parkplätzen ein Abstellplatz für unser Wohnmobil. Wir
fahren quer durch die Stadt, irgendwo in einer Seitenstraße
eines Wohngebietes (in der Rue de Alcasa) finden wir
genügend Platz zum Parken. Zu Fuß laufen wir in die
Altstadt, welche wir in 15 Minuten erreichen. Selbst bei
diesem verregneten Wetter kann man die Schönheit „der
heimlichen Hauptstadt des Elsässer Weiner“ mit seinen
mittelalterlichen Bürgerhäusern und dem Martinsmünster
erkennen.
Voller Eindrücke
fahren wir weiter zu einem weiteren Mekka des
Tourismus im Elsass nach Eguisheim.
Diese kleine Stadt in der Mitte der elsässischen Weinberge
bezaubert uns auf Anhieb. Die Besichtigung verläuft durch
die kreisförmig angelegten Gassen mit leicht beblumten
Fachwerkhäusern. Wir folgen hier dem Circuit Touristique,
dem schönsten Weg unter all den anderen Rundgängen.
Der offizielle
Parkplatz für Wohnmobile in der Grand Rue (GPS: N 48° 02´28“
E 7°18´35“) ist leider vollgeparkt mit PKWs, wir haben einen
Platz am Rande des Dörfchen gefunden, wo sich inzwischen
auch weitere Wohnmobilisten hinzugesellen. Wir wissen
aber nicht genau, ob wir hier übernachten dürfen. Nun denn
dann reisen wir eben weiter zu unserem nächsten Ziel nach Turckheim.
Der kostenfreie Stellplatz
Quai de la Gare in Turckheim (GPS: N 48° 05´5“ E
7°16´35,5“) befindet sich zwischen Bach und
Bahnhof.
Natürlich
erkunden
wir sogleich die 200m entfernte Altstadt, welche nicht so
verkitscht und verkommerziellt wirkt, wie die bereits
besuchten Dörfer.
Wandertour
zu den drei Burgen von Equisheim
Der
Zugverkehr
auf der benachbarten Bahnstrecke war in der Nacht nicht so
schlimm wie erwartet. Die „Bahn“-Ruhe kehrte gegen 22 Uhr
ein, so gegen 6 Uhr fuhren die ersten Züge wieder vorbei.
Die Sonne lacht, wir kramen die Räder wieder raus und
Radeln über Wintzenheim, Wettolsheim nochmal in das
liebliche Eguisheim. Bei diesem Sonnenschein müssen wir
ein weiteres Mal durch diese beschaulichen Gassen
schlendern. Mit den Rädern fahren wir anschließend die
Hauptstraße entlang bis in das Bechthal. Dort schließen
wir die Räder an und folgen zu Fuß dem Wanderzeichen
„blaue Rate“. Entlang des Pfades geht es durch Weinberge,
Wiesen und Wald hinauf zu den
drei Burgen, welche heutzutage nur noch als
Ruinen zu besichtigen sind, doch ihre Silhouetten gehören
seit Generationen zur Landschaft. Wir genießen den
Ausblick bei schönstem Sonnenschein.
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Den
Rückweg
treten wir auf denselben Weg wieder an und können am
Wohnmobil noch unseren Kaffee genießen.
Der Urlaub neigt sich
langsam dem Ende und wir werden heute noch ein Stück
Richtung Deutschland fahren. Hierfür haben wir uns
Breisach ausgesucht. Auf dem Stellplatz
Am
Rheinufer in Breisach finden wir sogar noch einen
Platz in der ersten Reihe. Wir zahlen für die Nacht 6,00
EUR, für 2 Nächte 10,00 EUR. Der riesige Platz befindet
sich neben dem Rhein mit Blick auf den Münsterberg, in der
Nähe der Altstadt.
Radtour
nach Neuf-Brisach
So
ganz
wollen wir uns noch nicht von Frankreich verabschieden.
Wir fahren heute mit den Rädern in das 10 km Neuf-Brisach.
Am Stadttor Porte de Strasbour erreichen wir die
Festungsstadt. Wir umrunden die Mauer unterhalb des
Bollwerks bis zum Tor Porte de Colmar und treten dort in
die Stadt des Sonnenkönigs ein. Wir erkennen vom
Mittelpunkt, dem Exerzierplatz, die 48 Blöcke in einem
gleichmäßigen Achteck... eine einzigartige
Sehenswürdigkeit.
Zum
Porte
de Bale radeln wir wieder hinaus Richtung Breisach immer
den Radweg entlang.
Am Wohnmobil kurz nach dem Mittag ankommend entschließen
wir uns zu einer Erkundungstour durch Breisach. Entlang
der Münstertour wandern wir zum St. Stephansmünster dem
Wahrzeichen der Stadt bis zum Tullaturm.
Das
Wetter
ist anhaltend schön. Wir haben immer noch nicht genug
gesehen und kramern die Räder wieder hervor und radeln
nochmal entlang des Rheines in nördliche Richtung. Der
Abschnitt des hiesigen Rheinradweges gefällt uns aber
nicht so gut, da dieser nur immer geradlinig entlang des
Wassers verläuft.
Es geht Richtung
Heimat bis in den Thüringer Wald
Heute
ist
wieder sonniges warmes Herbstwetter. Wir treten die
Heimreise an. Auf der A71 weißt uns das Autobahnschild auf
die Abfahrt Meinigen hin und wir beschließen ganz spontan
hier noch einen Halt einzulegen. Wir parken das Wohnmobil
in Meiningen
direkt an der Werra auf dem dortigen Wohnmobilstellplatz
ab und schauen uns die Stadt mit Kirche, Theater und
Schloss an.
Zurück
am
Wohnmobil wollen wir hier doch nicht übernachten und
fahren weiter an unseren Lieblingsort im Thüringer Wald,
Oberhof. Wir steuern natürlich wieder unseren allseits
beliebten Stellplatz an der Pension Traumblick an. Gehen
lecker Abendessen in die Kaminstube und treten im
Anschluss einen Verdauungsspaziergang durch das Örtchen
an.
Sonntag (27.10.2013)
– eine stürmische Nacht im Thüringer Wald ......
Die ganze Nacht hat es gestürmt und geregnet, das
Wohnmobil ist trotz aller Bedenken dicht. Meinem Mann ist
der Weg zum Bäcker zu windig und feucht, somit fahren wir
eben mit dem Wohnmobil zum Bäcker. Unser Frühstück nehmen
wir auf dem großen Parkplatz am Treff-Hotel ein und werden
auch dort von kräftigen Sturmböen immer wieder
durchgeschüttelt.
Bei immer wieder kräftigen Seitenwinden treten wir die
Heimreise an – es ist eben Herbst, was wir bei dem meisten
schönen Wetter auf unserer Reise fast vergessen haben.
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Wir hoffen, wir können hier allen
Unentschlossenen mit unserer Homepage bei Caravankauf
und -reisen eine Hilfe sein.
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